LEBEN NACH
DEM FRAUENHAUS.
Ehemalige Bewohnerinnen des ersten autonomen Frauenhauses in Berlin teilen ihre Erfahrungen des Neubeginns. Ihre Stimmen erzählen von Selbstermächtigung, Fürsorge, Gemeinschaft, Unabhängigkeit und Widerstand. Sie machen Mut und laden zu gesellschaftlicher Verantwortung gegen Partnergewalt ein.
Frauen
erzählen
ihre Geschichten.
Das erste autonome Frauenhaus in Berlin war Zufluchtsort und Ausgangspunkt für ein neues Leben. Frauen, die Partnergewalt überlebt haben, berichten über die Kraft des Aufbruchs, das Ringen um gesellschaftliche Sichtbarkeit und das Finden eines selbstbestimmten Weges – seit über 30 Jahren. Ihre Geschichten stehen für Stärke, Hoffnung und Zusammenhalt.
selbstverwiklichung
Von Partnergewalt sich befreiende Frauen erzählen vom Mut, ins Ungewisse zu gehen – und von den ersten Momenten des Ankommens im Frauenhaus.
Ausbildung / Beruf
Der Weg in die ökonomische Unabhängigkeit ist das Fundament für ein selbstbestimmes Arbeitsleben und ein Streben um Anerkennung: Welche Arbeit zählt?
Engagement & Solidarität
Aus der gemeinsamen Erfahrung, Angst zu überwinden, ist Solidarität gewachsen. Frauen fragen: Wie kann diese Kraft in die Nachbarschaft wirken?
Selbstbewusstsein
Durch Verantwortung, Beteiligung und gegenseitige Unterstützung entstand neues Selbstbewusstsein.
Community
Die Frauen beschreiben ihre Gemeinschaft als tragendes Netz – eine Hängematte, die auffängt.
das projekt
Das viermonatige Projekt– leben nach dem Frauenhaus– macht die Geschichten von Frauen sichtbar, die vor 30 Jahren im ersten autonomen Frauenhaus in Berlin Schutz fanden. Ihre Stimmen stellen sich gegen das Schweigen, das eine Täterkultur schützt und sie zeigen, wie Solidarität, Widerstand und Selbstermächtigung entstehen und gelebt werden können. In Texten, Fotos und Audioaufnahmen werden persönliche Erfahrungen und kollektive Strategien dokumentiert und mit aktuellem Engagement im Netzwerk StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt- verbunden. Das Projekt fördert Reflexion, Empowerment und kollektive Erinnerung und ermutigt Nachbar*innen, häusliche Gewalt nicht als Privatsache, sondern als gesellschaftliche Herausforderung zu begreifen. Basierend auf einem partizipativen und
intersektionalen Ansatz stehen die Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt und würdigen ihren Kampf für eine menschenwürdige Gesellschaft, die sich gegen Partnergewalt stellt. Die Begegnungen fließen in die StoP-Arbeit zurück und stärken neue solidarische Handlungsperspektiven in der Nachbarschaft.
StoP-Fundbuch
Mit der Frage ‚Was hat das Frauenhaus für mich bedeutet?‘ gestalten die Frauen eine Collage für das StoP-Fundbuch. Die intuitive kreative Arbeit unterstützt ihre Selbstdarstellung und lässt die persönlichen Geschichten sichtbar werden, die im Bild verankert sind. Es entstehen Erzählungen jenseits zugeschriebener Opferrollen, die durch den Raum des Zuhörens ihren Kampf und ihre Entwicklung würdigen.
“Die Gruppe hat immer versucht, positiv zu bleiben, ‘wir schaffen das’, und letztendlich haben sie es geschafft, da rauszukommen.”
Was hat das Frauenhaus für mich bedeutet?
erstes autonomes Frauenhaus in berlin
Das erste autonome Frauenhaus Berlins (1976–2000) entstand als radikale Antwort der Neuen Frauenbewegung auf die systematische Gewalt gegen Frauen. Aktivistinnen machten sichtbar, dass Misshandlungen Ausdruck patriarchaler, rassistischer und gesellschaftlicher Machtstrukturen sind – und kein „Privatproblem“.
Die Berliner Initiativgruppe kämpfte mit politischem Druck, Vernetzung und feministischer Öffentlichkeitsarbeit für die Eröffnung des Hauses im Grunewald.
Frauen und Kinder fanden Schutz, Solidarität und Raum, um Entscheidungen selbst in die Hand zu nehmen. Trotz massiver Überlastung, Bedrohungen und politischer Unsicherheiten wurde das autonome Frauenhaus zu einem Ort feministischer Stärke und Selbstbestimmung, in dem alle Lernende und Widerständige waren.
